Donnerstag, 8. November 2012

Embryovogel, ein Album von Ohrwurmuth

Album-Cover "Embryovogel"
Heute mache ich mal etwas Besonderes. Ich stelle ein Album vor. Somit wird es der erste Text über diesen Künstler im Internet. Mittlerweile ist es das vierte Album von Ohrwurmuth und es hört auf den wunderbaren, wie auch verstörenden Titel „Embryovogel“. Die Musik passt in keines der bekannten Genres und wird auf die Frage „Was ist das für Musik?“ von mir gerne mit „Ich bezeichne es als Individualismus, aber höre es dir an und bilde dir selbst eine Meinung.“ beantwortet.
Persönlich kenne ich Christopher Wormuth, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, schon aus den späten 90er Jahren, aber kamen uns freundschaftlich erst näher, als wir 2004 in dieselbe Klasse gesteckt wurden. Zu dieser Zeit war er noch ein regelrechter Klavierlegastheniker, der nicht einmal „Alle meine Entchen“ spielen konnte. In den letzten Jahres des Gymnasiums änderte sich das aber auf einen Schlag, als er das Klavier spielen autodidaktisch erlernte. Noch in der Schulzeit schrieb er an einem Klavierstück, dass in der folgenden Zeit um mehrere Teile ergänzt wurde.
 
“Die Arie des nackten Hamsters” gilt bis heute als sein bestes Klavierstück, da es auch in diesem Sinne das Einzige in diesem Format ist.
In der Zeit entstanden auch mehrere Covers von Liedern der Beatles, Elton John oder Ben Folds, wo ich auch mitgewirkt habe.  Diese werden hier nicht vorgestellt, da sie mit heute verglichen eine sch…reckliche Qualität haben.

Sein erstes Album „Kirschtorte“ begann in der Abiturphase und setzt sich während des Zivildienstes fort. Thematisch handeln die Songs größtenteils von den Personen die ihn umgaben, so ist auf dem Album auch ein Song über mich. Die erste Version war im Jahre 2008 fertig. Dann begann sein Medizinstudium und neue Lieder kamen hinzu und viele der alten wurden neu aufgenommen, teilweise auch neu interpretiert. In der Songliste des ersten Albums fallen regelrecht viele Namen auf, die bei den einzelnen Songs mitwirkten. Ob nun die Texte von anderen geschrieben wurde, oder ein zweiter Sänger hinzukam, gab es auch Lieder, die mit mehreren Personen entstanden, wo mein Name auch nicht fehlt. Die letzte Version des Albums ist ein Doppelalbum mit ganzen 46 Songs.

Sein zweites Album „Metopher“ bezieht sich auf die ersten Semester seines Medizinstudiums und wird von den Kennern gerne als Drogenalbum bezeichnet, da die Songs recht eigenwillig klingen, aber ob da was dran ist, ist mir nicht bekannt. Ein Blick über die Titel lässt schon erahnen, dass es meistens um Farben geht. Von „White Diamonds“ über „Schwarzes Schaf“ bis „Yellow Smoke“.  In diesem Album entwickelt sich eine Abhängigkeit der Songs, die musikalisch und textlich auf einander aufbauen.  Einen Titel möchte ich näher beschreiben, da im Titel mal wieder mein Name erscheint. Es handelt sich um „Septcolore mit F#m7b5“. Septcolore ist französisch und heißt so viel wie 7 Farben und steht für alle Farben, da es auf den Regenbogen zurückführt. Die Idee für den Song kam von mir und entstand aus Rückkopplung einer E-Gitarre. Schließlich wurde der kompliziert aussehende Akkord Fis-moll-7 b5 eingebaut, der auch kompliziert klingt, da er uns schon seit Jahren begleitet, unter anderem in dem Lied „Brot zu Verdauung“ vom ersten Album.

2011 stand sein drittes Album „KONTAKT“ fertig da. Es entstand innerhalb weniger Wochen und handelt vom sozialen Umfeld der Universität. Klanglich erinnert es stark an die neueren Lieder von Kirschtorte, die bis auf die Texte nicht viel Neues bieten. Dieses Album bekam auch nicht sehr viel Erfolg zugesprochen.


  Dieses Jahr entstand das Album “Embryovogel” auf das ich jetzt komplett näher eingehen werde. Die Qualität von Ohrwurmuth hat sich hier stark gebessert und man erkennt auch wunderbar seine Experimentierfreudigkeit. Die Medizin nimmt in viele der Titel Einfluss, ob es sich um die Einführung und den Abspann des Albums mit „Anatomieklavier“ handelt, oder dem Pharmaziesong „Antidot“, dass für nahezu jeden Hörer erkennbar, als Lernhilfe fungierte. „Psychiatrie“ entstand während des Praktikums in Einer, klingt am Beginn etwas verstörend, aber danach kommt die altbekannte Musik, wie man sie von KONTAKT her kennt, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass es der älteste Titel auf dem Album ist. Das Stück „Glasfurz“ wird einem sofort bekannt vorkommen, wenn man Kirschtorte kennt, da es ein altes Lied (Dazzling Devil Lights) mit neuem Text ist, der über das gesamte Album eine Art Zusammenfassung bildet, aber so gesehen überhaupt keinen Sinn ergibt, und zusätzlich noch den metaphorischen Satz „ein Glasfurz schmerzt nur anal“, den man sich nicht vorstellen sollte. Die anderen Songs entstanden aus Gegebenheiten, die sich mir nur schwer erschließen, da man sie unter den Freunden aus Ohrwurmuth’s Wohngemeinschaft als Insider bezeichnen kann.

Die Entwicklung der Musik lässt sich im Laufe der Jahre auch gut erklären. Die ersten Lieder gingen noch aus reiner Experimentierfreudigkeit hervor, so dass fast jedes Lied anders klang. Die alten Lieder von Kirschtorte gelten heute noch als Klassiker, unter den Begleitpersonen der damaligen Zeit. Die meiste Freude gab der Song „Die Reise der Pinguine“, der einen Zivildienstkollegen beschreibt, der als einziger von uns kein Abitur hatte und nicht gerade der Hellste war. Mit den neueren Stücken von Kirschtorte fand Ohrwurmuth so allmählich seinen Stil, der im dritten Album totgespielt wurde. Aber seine Vorliebe für skurrile Akkorde ist geblieben. Das klanglich faszinierende Metopher hat meiner Meinung nach die besten Melodien und Harmonien, die bis jetzt ein Album zierten. Mit Fantasie kann man sich hier zu jedem einzelnem Lied sogar ganze Geschichten einfallen lassen und vielleicht sind sie sogar wahr. Erst Embryovogel hat wieder viele neue Elemente, die benutzt wurden.
Sprachlich ist er dem Hochdeutschen nicht ganz so nahe, aber er kommt aus dem östlichen Anhalt, wie man es hören kann, aber spricht immer noch besser als ich. Gesanglich ist er auch kein Naturtalent, aber das fällt meistens gar nicht mehr auf. Nun kommt euer Part und ihr könnt euch die Songs selber anhören auf seiner Soundcloud. Dort finden sich 33 ausgewählte Songs, vorwiegend von den letzten 3 Alben, aber auch ein paar von Kirschtorte, leider aber auch nur welche von den Neueren.

Kaufen kann man die Alben im herkömmlichen Sinne noch nicht. Wer Interesse an einem Album hat, kann sich gerne an mich wenden, oder nutzt die Benachrichtigungsfunktion der Soundcloud, um direkt dem Künstler zu schreiben.

6 Kommentare

  1. Super geile Lieder auch das Klavierstück ist geil<3

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  2. Ein wahrer Meister seines Fachs

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  3. die Kommentare hast du dir doch selber geschrieben :)

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  4. nee :P das erste anonym war nen mädel, dass die lieder voher noch nicht kannte und das zweite ist ein Aujust, mein treuster Leser =)

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  5. So isses!
    Ich les jeden seiner Kommis :D

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