Donnerstag, 16. April 2015

[Buchrezension] Tommy Krappweis - Mara und der Feuerbringer

Mara ist ein pubertäres Mädchen mit Tagträumen, die von ihren Klassenkameradinnen deswegen gehänselt wird. Ihre Mutter ist eine Wicca, die den ganzen Tag mit Bäumen redet oder seltsames Zeug kauft, das nicht hält was es verspricht und Wucherpreise hat, was ihr das Leben auch nicht einfacher macht, denn ihr Vater hat ihre Mutter deswegen auch sitzen lassen. Eines Tages spricht sie ein Zweig an und erzählt ihr, dass sie eine Spákona ist, eine Litilvölva, oder zu deutsch: kleine Seherin. Sie soll die Ragnarök verhindern. Sie soll was?

Wie man mittlerweile unschwer erkennen kann, geht es hier in die Thematik der germanischen Mythologie und das hat selbst Mara erkannt. Da sie aber so gut wie gar nichts von der Mythologie ihrer Vorfahren weiß, sucht sie im Internet nach Ansprechpartnern und findet an der Münchener Uni sogar einen Professor dafür, den sie ausfragen will, ohne zu erzählen, dass sie mit einem Zweig sprach, was aber nicht so ganz hilfreich ist, weswegen sie es ihm doch erzählen muss.
Verwirrt wegen vieler Informationen, kommt noch hinzu, dass sie plötzlich mehr als nur Tagträume hat und ist bei vergangenen Gegebenheiten dabei, die in der Mythologie geschehen waren, wie Thors Fischzug, aber auch direkt an aktuellen Orten, wie die Höhle, in der der zwiespältige Halbgott Loki festgehalten wird. Über ihn eine Giftschlange, die stetig Gift auf ihn tropfen lässt und normalerweise seine Gattin Sigyn, die das Gift mit einer Schale auffängt, aber nicht da ist. Loki bittet Mara ihn zu befreien, aber der Professor sagt, sie solle sich vor Loki in Acht nehmen. So erfährt sie, dass der Feuerriese aus Wagners Ring Loge, Sigyn entführt hat. Wird sie Loki befreien, was geschieht mit Loge, dem Feuerbringer und welche Rolle spielt Siegfried, der Drachentöter?

Thematisch ist das Buch für alle Interessierten der germanischen Mythologie eine gute Grundinformation, da sich der Autor rege mit thematisch versierten Professoren austauschte. Was natürlich im Gesamtbild verwirrend ist, ist die Tatsache, dass bewusst Dinge aus der Nibelungenreihe von Wagner eingebaut wurden, da dort einige Tatsachen der Mythologie durch künstlerischer Freiheit komplett verdreht wurden. Dort ist Loki gleich Loge, der eigentlich ein Feuerriese namens Logi ist. Ein paar zeitliche Unstimmigkeiten waren zu finden, aber ansonsten las es sich ganz gut, auch wenn es mir zu einfach geschrieben war, aber es ist ja ein Jugendbuch. Auffallend waren die zahlreichen Neologismen, die interessanterweise alle auf -mpf endeten, wie Bampf. Bernd das Brot lässt grüßen: "Gnampf!"

1 Kommentar

  1. Ich hab´s auch gelesen und fand es ziemlich langweilig ...
    Irgendwie werde ich mit solchen Büchern nicht warm ...

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