Montag, 2. September 2019

Abenteuer in den Norden und zurück

Es ist ein paar Jährchen her, dass ich das letzte Mal auf Sylt war: siehe hier. Da ich dieses Mal nicht zusätzlich Zeit hatte, blieb es leider nur ein Wochenendtrip von Freitag bis Sonntag. Und so ging es Freitag nach der verkürzten Arbeit direkt mit dem Zug los, auf die acht Stunden lange Strecke. Und ja, das ist recht weit. Nach den ersten vier Stunden war ich in Hamburg angekommen und die zweite Hälfte ging es dann komplett durch Schleswig-Holstein, was sich sehr zieht, da die Bahngleise auch nicht sonderlich gerade verlaufen. 
Pünktlich kam ich in Westerland spät abends an und richtete mein Bett ein, damit mein Kumpel und ich am nächsten Morgen durchstarten konnten.
Auf dem Plan stand dieses Mal der Norden der Insel. Wegen des Zeitplans und mangels zweiten Fahrrads entschieden wir uns für den Bus und fuhren im ersten Schritt nach List und wir schauten uns den Bereich um den Hafen an. Ein junges Mädel lief einige Male an uns vorbei. Vermutlich Einzeltouristin und auch mit dem Bus mit uns gefahren. Irgendwann war sie nicht mehr zu sehen, lag bestimmt daran, dass wir von einer Möwe angekackt wurden. Pfui, aber es sollte Glück bringen, vielleicht hat es das auch, was wiederum dann aber nicht sehr lange zu halten schien.
Irgendwann kam der Bus, der weiter in den Norden fuhr und eine Haltestelle weiter stieg das Mädel wieder ein. Tada! Und stieg mit uns auch wieder aus. Und dann war sie wieder weg. Spoiler: Sie taucht noch mal auf!! Quietschesand ist übrigens toll. Der quietscht, wenn man drüber läuft. So gingen wir quietschend Richtung Norden, bis wir am nördlichsten Punkt Deutschlands ankamen, einmal sagten "Jo, bin der nördlichste Mensch Deutschlands, ne?'. Es war unspektakulär. Da empfehle ich den östlichsten Punkt Spaniens: siehe hier. Dort herrschen Naturgewalten und es lockt eine abstrakte Kulisse aus schroffen Felsen.
Zurück zum Thema, zurück zur Bushaltestelle und zurück nach Westerland. Das Mädel trafen wir übrigens auf dem Weg nach Norden noch mal, ab da an hielten wir Ausschau, wann sie wieder vorbeiläuft. Wenige Stunden später, ein Fischbrötchen weiter saßen wir wieder im Bus nach Rantum zum Meerkabarett, wo die Henner Krogh Stiftung zum Rockkonzert geladen hat und vier Bands, von denen drei einen Sylter Ursprung hatten (die vierte Band kam aus Oldenburg) auftraten.
Die erste Band waren drei junge Mädels. Nein, die vom Norden war nicht dabei, wie ihr vielleicht denkt. Sie sangen moderne Popsongs im Stile des A capella mit einer Gitarre in der Begleitung und waren grandios. Danach kamen die Sylter Altherren-Rocker der Bandless Bastards, die einige klassische Rockstücke darboten. Gefolgt von der recht jungen Metalcoverband Friesenschlampen, die moderne Metalsongs sehr originalgetreu coverten. Möglicherweise entwickeln sie später einen eigenen Stil für ihre Cover.
Zu guter Letzt stand die Oldenburger Band Hugh Roger Louis auf der Bühne, die ihre Musik als Rock&Soul bezeichnet. Ihr Anführer ist ein multiinstrumentales texteschreibendes Genie, das sich auch einmal am Singen versucht hat, es aber lieber den Anderen überlässt. Begleitet wurde der junge Herr von einem durchaus begabten Bassisten und einem Gitarristen. Als zusätzliche Unterstützung war bei dem Auftritt ein Bläsertrio dabei, die der Musik meiner Meinung nach, einen Schwung in Richtung Ska gaben. Gesanglich bestand die Band aus drei jungen Mädchen (Nein, die von oben war wieder nicht dabei) und einem schon älterlichen Chorleiter, mit einer hervorragenden Stimme und gutem Talent. Das eher kräftige Mädel war mit dem Herren im Hauptgesang und erinnerte mich stark an "Fat Amy" aus Pitch Perfect. Die anderen beiden zierlichen Mädels blieben im Background. BIS sich die kleinere einmischte und meinte, dass es ihr nicht rockig genug sei. Und dann geschah es, dass sie ein Lied sang... "Die for Rock&Soul" ... ich war begeistert, eine richtige Rockröhre. Das war eine Band, die ordentlich Spaß gemacht hat.
Als alles vorbei war, ging es wieder mit dem Bus zurück nach Westerland, wo auch schon wieder das Bett wartete, und mich auf meine Abfahrt vorbereitete. Bis zur Zugabfahrt passierte bis auf ein Fischbrötchen nicht viel. Der Bahnsteig war sehr voll.
AB HIER WIRD ES SPANNEND!!
Wegen der Fülle ließ ich gleich den Platz neben mir frei, da sich ja eh jemand hinsetzen musste und so verging keine Minute, bis ein junges Mädel neben mir Platz nahm. Madame MM. Drei Stunden unterhielten wir uns, bis ich leider kurz vor Hamburg den Zug wechseln musste. Es war meine bis dato erste wirkliche Unterhaltung in einem Zug, die mir auch zusagte. (Auf der Hinfahrt war eine ältere Frau, die eher beruflich an mir interessiert war (Die ging mir auf die Nerven)) Ich habe die drei Stunden sehr genossen und wahrscheinlich werde ich Madame MM nicht wieder sehen. Schade, ich fand sie sehr nett.
Ab Hamburg drehte sich der Spieß für mich um. Nach einem Fußballspiel (HSV vs Hannover 96?) war der nächste Zug gerammelte voll und ich bekam einen Stehplatz im Eingangsbereich. Und so kam es, dass wir eine Viertelstunde später in Uelzen eintrudelten als geplant. Alle Anschlusszüge warteten, bis auf einen... der RE30 nach Magdeburg, den ich nehmen musste. Nachdem der ganze Mob weg war, standen die Reisenden, die Richtung MD wollten, an der Info und wollten ihre Weiterfahrt planen. Für die meisten und auch für mich hieß es, den InterRegioExpress nach Berlin in 1,5 Stunden nutzen. Ein junger Typ , der vor mir in der Schlange stand, wollte genau so wie ich nach Halle, nur dass ich mein Auto in Bitterfeld parkte. Für ihn war die schnellste Strecke über mehrere Buslinien quer durch das Hinterland, damit er in sechs Stunden Halle erreichte und ich bot ihm an, ihn mit dem Auto mit nach Halle zu nehmen, wenn Bitterfeld eher erreicht würde. Für mich waren es aber knappe sieben Stunden, aber dafür Zug. Er nahm das Angebot trotzdem an, da er lieber Zug als Bus fuhr und so vertrieben wir uns die 1,5 Stunden in Uelzen und kamen irgendwann in Berlin an, wo wir etwas über zwei Stunden Zeit zum Umsteigen hatten. Sitzend an der Spree verging die Zeit nach und nach und am Bahnhof erkannten wir, dass der folgende IC nach Bitterfeld auch Halle anfuhr und er sogar bequem zu Hause ankam.
Vier Stunden später als geplant, kam ich zu Hause an und um 3 Uhr lag ich im Bett, wach, wie immer. 6:57 Uhr klingelte dann mein Wecker. Und darum gehe ich jetzt schlafen, denn ich bin recht müde.


Gute Nacht
Euer Wetterschaf

Mittwoch, 5. Juni 2019

Der Puput - Wiedehopf

Dieses Jahr haben wir direkt hinterm Zaun in einem Olivenbaum ein Nest eines Wiedehopfpärchen. Wunderbar, wenn man auf der Terrasse sitzt, bei Tee und Wein und die beiden Elterntiere, minütlich die kleinen Vögel mit frischem Fraß füttern. Das Fotografieren der Puputs erweist sich leider als recht schwierig, da die Vögel gefühlt, nie länger als fünf Sekunden verweilen zu scheinen und meist auch erst gesehen werden, wenn sie schon fliegen.
Dooferweise ist das Blickfeld auf den Landeplatz nicht frei von Olivenzweigen, so dass es für ein hübsches Bild eines sitzenden Vogels nicht ausreicht.

Puput über dem Nest




Euer Wetterschaf

Sonntag, 21. April 2019

Dessau bei Nacht

Etwas praktisches hat es ja, dass abends keiner mehr durch Dessau läuft. Niemand rennt ins Bild, keiner tummelt sich auf dem Foto rum. Wenn man so wie ich, nachts durch die Stadt zieht und nichts zu tun hat, dann macht man halt einige Fotos.


Das Rathaus



Der Johannbau - Der Westflügel des Schlosses, wovon der Rest weggebombt wurde.


Der Eierschneider über der Mulde.






Das war's für heute. ☺

Euer Wetterschaf

Sonntag, 24. März 2019

Bäume, Berge, Bruchbuden im Montsià

Ich wollte mal wieder ein paar Bilder zeigen. Heute sind alle Bilder von Wanderungen im Montsià-Gebirge, das im äußersten Süden Kataloniens liegt.


Zwischen den üblichen Gestripp-Pflanzen der Màquia (mediterrane Busch- und Strauchflächen) gibt es an feuchten schattigen Stellen Steineichen. Der Bosc del Burgar ist ein vor Ewigkeiten kultivierter Fleck mit Kalköfen und ein paar wenigen Steineichen, die majestätisch rumstehen. Ein alter Germane hätte ihn mit Sicherheit gehuldigt.


Oben an meinem Lieblingsfleck, der Foradada, mal wieder den Blick auf das Ebrodelta genossen.


Auf dem Weg nach unten gab es zu der Zeit saftige grüne Wiesen, die durch das regenreiche letzte Jahr entstanden sind. (Wir erinnern uns, dass es in Deutschland dafür kaum regnete.)



Die Mas de Comú ist ein altes Gehöft auf der Montsià, wo früher Landwirtschaft betrieben wurde. Seit einigen Jahrzehnten steht hier, wie auch an vielen Gebirgsgehöften in der Gegenden, alles leer. Schließlich gibt es keine Zufahrtsstraßen, nur alte Trampelpfade.


Das war's erstmal wieder. Mal schauen, wann das nächste Mal etwas kommt


Euer Wetterschaf