Donnerstag, 23. Mai 2013

Die Oranienbaumer Heide

Neulich schnappte ich mir mal wieder das Fahrrad und fuhr in die Oranienbaumer Heide. Diese Heide befindet sich im östlichen Sachsen-Anhalt an der südlichen Grenze des östlichen Anhalts und geht im Süden direkt in die Dübener Heide über. Dort gab es außer von Menschenhand provoziertem Waldsterben und Forsts mit Kiefern, die in Reihe und Glied stehen, nichts zu sehen. Im Nordosten der Heide befindet sich die Stadt Oranienbaum und im Westen das Gebiet von Dessau. Südöstlich ist das Dorf Jüdenberg und im Süden das Dorf Möhlau.



Wie man auf dem ersten Bild schon erkennen kann, ist die Vegetation sehr karg, was sich anhand der geologischen und der klimatischen Eigenschaften erklären lässt. Die Heide befindet sich südlich der Endmoräne unserer letzten Eiszeit, was dem Fläming entspricht. Die Elbe fließt durch das Urstromtal und wir befinden uns mitten im Sander, der wie der Name schon sagt aus Sand besteht, der hier sehr basisch ist. An mehreren Stellen haben sich damals Dünen gebildet, da der Sand vom Wind bewegt wurde.


Die Region wird nicht oft von Niederschlägen besucht, so wie der gesamte östliche Zipfel von Anhalt und die Gebiete südlich von Wittenberg im Bogen der Elbe. Durch den Wetterschatten des Harzes und die teilweise Unüberwindbarkeit der Elbe kommt die sehr hohe Sonnenscheindauer zustande, die eine recht trockene Vegetation hinterlässt, was im restlichen Gebiet durch Forst- und Landwirtschaft nicht erkennbar ist.


Vorwiegend findet man hier Heidekräuter, die brauen Büschel, die erst im September rosa blühen, Gräser und Birken, die einzeln, in Gruppen oder gar in ganzen Wäldern stehen. Auf dem Bild oben ist auch ein kleines Stück mit grünem Gras und wenig Heidekraut zu finden, wahrscheinlich kommen da öfters Tropfen hin. Es gibt auch Wiesen aus Walderdbeeren, die leider noch in der Blüte waren. Weiterhin gibt es noch zahlreiche Pflanzen, die vom Aussterben bedroht sind.


An Tieren gibt es alle typischen Sorten, wie Insekten und Vögel. Das besondere an der Heide sind die ausgewilderten Großtiere, die vor einigen Jahren hier ausgesetzt wurden, um die Landschaftspflege zu übernehmen. Zu diesen Tieren gehören die gräulichen Konikpferde, die auf mehreren Bildern zu sehen sind und die braunen und schwarzen Heckrinder, die sehr böse gucken, wenn man zu nahe kommt, darum gibt es keine Nahaufnahmen. ☺


Im zweiten Weltkrieg wurden in der Heide, aber im heutigen Gewerbegebiet Dessora, Waffen und Sprengstoffe hergestellt. Nach dem zweiten Weltkrieg war die gesamte Oranienbaumer Heide Sperrgebiet und wurde von den Russen als Truppenübungsplatz genutzt, was nach 1990 bis heute immer noch an vielen gesperrten Wegen erkennen lässt. So steht ein Willkommensschild am Ende der Heide aus Richtung eines wegen Kampfmittelverdachts gesperrten Weges. Die kompletten Weideflächen mit einer größe von ungefähr 600 Hektar sind natürlich befreit.


 Nun gibt es nur noch ein paar Bildern von Birkenwäldern hier oben und die Konikpferdherde unten.




Hier sind ein paar Sanddünen zu sehen und die beiden Bilder unten zeigen nochmal Pferde und ein Heckrind, das mich nicht mochte.



Das war es von der Oranienbaumer Heide. 


Euer Wetterschaf

2 Kommentare

  1. Schöner Eintrag! :)
    Man bekommt eine gute Vorstellung von der Landschaft.

    Liebe Grüße, Tamaro

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  2. Oh Wildpferde und Rinder :D Wie toll :)
    Wie bei uns in der Dülmener Heide. Da sollte ich auch mal wieder hinfahren ^^

    Sehr schöne Bilder und sehr aufschlussreiche Informationen :D

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