Mittwoch, 29. August 2018

140 Tage ohne Regen - Wörlitz

Öfters höre ich von anderen Menschen aus allen möglichen Teilen Deutschlands, dass es ab und zu mal regnet, aber hier in der anhaltischen Ecke ist das nicht der Fall. Manchmal kam etwas Regen, aber keineswegs nennenswerter. So hat es seit März etwa 30 bis 50 Liter auf den Quadratmeter geregnet. Etwas, aber nicht viel. Seit Juni ist das östliche Sachsen-Anhalt fast durchweg auf der höchsten Waldbrandstufe und seit dieser Zeit häuften sich auch die Acker- und Waldbrände. Die Ackerbrände sind größtenteils durch, da die Getreide- und Maisfelder abgeerntet wurden, beziehungsweise im Falle des Mais, weggeschreddert, da es nicht wirklich was zu ernten gab. 


Anfang Juli war ich ja in Wörlitz, wie ihr euch vielleicht noch erinnern könnt. Da war das Wasser etwas flacher als sonst, aber tat dem gewohnten Parkbesucher nicht weh. Danach war ich vor drei Wochen nochmal, die flachen Ränder des Sees standen trocken. Ein unschönes Bild.


Vor zwei Wochen war ich dann wieder in Wörlitz, dieses Mal, aber nicht nur am Rand und es bot ein schockierendes Bild. Mehrere Kanäle und die äußeren Gebiete des Sees waren ausgetrocknet und auf dem Boden lagen zahllose tote Teichmuscheln.



Der Kanal an der beliebten weißen Brücke ist trocken und nur noch auf dem Hauptsee war eine durchgehende Wassermasse. Ein dort stehender Reiher macht leider deutlich, dass auch dort nicht viel Wasser mehr ist.


Dann war ich letzte Woche schon wieder dort, um mir die Lage anzugucken. Selbe Stelle, wie vor drei Wochen, nur ohne Sonnenschein und etwas weniger Wasser. Nun zeigt auch der Hauptsee seinen Boden. Mehrere Meter streckt sich das Land in den See hinein und als Hingucker steht am Rande des Wassers ein Tisch mit zwei Stühlen und einem kleinen Baum. Auf den Stühlen steht: "Wir fahren auch bei Niedrigwasser. Ihr Gondelier-Team"


An der Roseninsel sieht die Lage auch nicht besser aus, nur noch ein schmales Rinnsal trennt die Roseninsel von Neumarks Garten und die Fähre kommt auch nicht mehr rüber, schließlich kann man auch fast trocken rübergehen.



Wieder vorne an der Rousseau-Insel habe ich auch ein Bild vom Boden gemacht. Muscheln, Teichmuscheln, offen und leer, vermutlich von Vögeln oder anderen Tieren leergefressen. Und das ist nicht nur an einer Stelle so, sondern im gesamten Park.


Hoffentlich regnet das bald wieder. Der Bach bei mir hinten ist auch nicht mehr vorhanden, geschweige die Fischaufzuchtgewässer. Die Elbe hat in Dessau einen Pegel von 49 cm, da wird das Schwimmen schwer.




2 Kommentare

  1. Seit April hat es wirklich kaum geregnet. Viele Menschen geniessen es, aber die Natur leidet. Einen tollen Blog hast du. Folge dir.

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