Letzte Woche beim Stöbern nach schönen Weihnachtskarten in unserem Schrank, bin ich auf ein paar Postkarten gestoßen, die nicht mehr ganz so frisch aussahen. Da ich ältere Dinge eh mag, hab ich mich nicht nehmen lassen, die neuzeitigen Weihnachts- und sonstigen Karten zur Seite zu schmeißen und schaute mir sie genau an.
Wie man sehen kann, sind der Großteil der Karten von 1916 bis 1918, also erster Weltkrieg. Nur eine Karte ist älter, sie ist noch von 1909 und ist die Schöne mit den Grüßen aus der Kanonenstadt Essen, die ich mittlerweile auch fertig "übersetzt" habe.
Damit ihr nicht rätsel müsst, was dort steht, habt ihr es hier in unseren einfachen Buchstaben:
"Essen d. 16.7.09
Liebe Mutter!
Teile dir hierdurch mit, dass ich seit dem 9.7. bei Krupp
arbeite
Du wirst verzeihen daß ich dir nicht näherer mitgeteilt habe
daß ich auf die Wanderschaft gegangen bin.
Ich wollte dir nicht unnötig Sorgen machen, sondern dir nur
eine kleine Überraschung bereiten.
Hoffentlich wirst du nicht alzu bange, denn Justin(?) schrieb
mir, daß du 2 mal mit ihn geschrieben hast. Hast du öfter an mich geschrieben,
teile mir daß bitte mit.
Sei vielmals gegrüßt Arno.
Essen-West. Freitagstr. 6 II Etage"
Ich war sichtlich erstaunt, dass der damals junge Arno bei Krupp anfing, ein großes Stahlwerk, dass man heutzutage noch aus dem Sprichwort "Hart wie Kruppstahl" kennt und heute in Thyssen-Krupp involviert ist.
Wenn ich Zeit habe, schaue ich mir die anderen Karten auch noch an, aber die haben teilweise nur kurze Botschaften, wie Grüße aus dem Schönen Woauchimmer oder sind im Gegensatz zu Arno's feiner Handschrift etwas krakeliger.
Euer Wetterschaf
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