Um das Niveau etwas zu heben, habe ich mich heute mal auf ein wenig Kultur eingelassen. Habe mir mein Fahrrad geschnappt und bin durch Anhalt geradelt und mich dann in Oranienbaum abgesetzt. Dort hab ich mir Ohrwurmuth geschnappt und wir sind in die Parkanlage spaziert.
Das barocke Schloss Oranienbaum gehörte einst Henriette Catharina von Oranien-Nassau, die aus der Niederlande stammte und mit Johann Georg II., Fürst von Anhalt-Dessau ihr Leben verbracht hat, sprich sie war nach seinem Tod Fürstin von Anhalt-Dessau.
Bevor Henriette das Dorf nach ihrer Herkunft benannte, hieß es schlicht und einfach Nischwitz. Im Laufe der Zeit wurde aus dem Dorf eine Stadt mit Schloss, Orangerie und einer sehr schönen Parkanlage. Die Orangerie liegt direkt an der Straße und war somit unser erstes Ziel. Dort lagern im Winter die zahlreichen Zitruspflanzen und Palmen, die sonst im Sommer im Park stehen. Es ist die längste Orangerie von Deutschland. Ich bräuchte ein Weitwinkel, um die komplette Orangerie zu knipsen. ;-)
Eine weitere Besonderheit, des normal typischen barocken Parks, der stets symmetrisch ist, ist an der Seite ein englisch-chinesischer Park, der ganz unten gut zu erkennen ist. Eins der beiden Gebäude in diesem Teil, ist das Teehäuschen, das mitten in einem Teich steht und das bis heute restauriert wird. Als ich das erste mal dort war, war es trist und grau und halb zerfallen.
Solche Gebäude findet man in Deutschland nur selten. Dies ist eine chinesische Pagode. Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland nur zwei Pagoden chinesischer Bauart. Die andere steht in München und die anderen Pagoden sind meist vietnamesisch.
Blick vom Schloss über den Park. Würde man die verschneiten wege erkennen, könnte man wunderbar die Symmetrie erkennen. Der Brunnen in der Mitte der Grasfläche ist im Winter leider zugedeckt mit einer Art Holzhütte.
Aber ich will nicht so fies zu euch sein. Hier habt ihr den Brunnen im normalen Zustand. Wie man sieht, musste ich dafür über ein Jahr in die Vergangenheit reisen. Er hat sogar Wasser laufen. Und man sieht einige exotische Bäumchen stehen.
Vom anderen Ende des Parks, sieht man das Schloss zwischen dem ewig langem Weg, der durch riesigen Rhododendron-Büschen geziert wird. Hier endete unsere Reise und es ging wieder ins Warme, denn heute waren es ungefähr -10°C.
Hier seht ihr noch den versprochenen Blick in den chinesisch-englischen Garten, der ganz im Stile auch etwas wild aussieht und im Sommer mehr von seiner farblichen Präsenz zeigen kann.
Ich hoffe die Tour durch das winterliche Barockzeitalter hat euch gefallen. Es war garantiert nicht die Letzte von mir.
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