Montag, 14. Mai 2018

Bonsaiche - Eine neue Ära, oder der zweite Versuch

Im letzten Post, dem Abschiedstext zu meinem kleinen Bonsai-Eichenbäumchen, der das letzte Jahr nicht überstanden hatte, schrieb ich, dass mir wieder eine Bonsaiche zulegen werde. Ich fragte in die Runde, ob ich mir eine Eiche als Eichel, frisch getrieben oder schon ein paar Jährchen alt, zulegen sollte und die Resonanz der Leser schwang sich auf den Anfang des Baumes. Da es aber Frühling ist, wurde das mit der Eichel schwer und ein frischer Spross musste zu finden sein. 
Einfacher gesagt, als getan, denn letztes Jahr war in der Natur kein gutes Jahr. Viele Blüten erfroren wegen später Nachtfröste und Früchte waren spärlich. So gab es im Garten meiner Eltern nur einen Pfirsich auf gesamt drei Bäumen und anderen Obstbäumen ging es auch nicht besser. Den Eichen schien das selbe Schicksal widerfahren zu sein, denn mehrere Tage Suche blieben erfolglos. Dafür waren aber viele Bäumchen im zweiten Jahr oder älter zu finden.


Zwei kleine Eichen buddelte ich aus, um sie heranzuziehen und beide sind keine frischen Sprösse, sondern älter. Exemplar #1, die kleine Pflanze rechts auf dem oberen Bild befindet sich im zweiten Jahr und hat die typische Pfahlwurzel, die etwa 20 cm lang war, was definitiv zu lang war, weshalb sie etwas gekürzt wurde.
Das zweite Exemplar scheint im Grunde im dritten, vierten oder gar fünften Jahr zu sein, der Trieb selbst ist aber im zweiten Jahr. Die Pfahlwurzel dieses Bäumchens ist abgebrochen und die Eiche bildete in den letzten zwei Jahren den neuen Trieb, nachdem ihr am Anfang das Leben schwer gemacht wurde. Sie wurde also genau so eingepflanzt, wie sie ausgebuddelt wurde.


Ein paar Tage später sieht man schon die ersten Unterschiede. Die Kleine mit der gekappten Wurzel lässt die Blätter hängen. Mal schauen, ob sie die Prozedur übersteht. Die Große hingegen steht mit ihrer lange zurückliegenden Wurzelamputation in voller Pracht.


Noch eine kleine Nahaufnahme der Großen. Ich muss sagen, dass das Bild gut aussieht, trotz dass es nur mit dem Handy gemacht wurde.
Beide Pflanzen stammen von der ehemaligen Grenze zwischen dem Herzogtum Anhalt-Dessau und dem Königreich Preußen, ein paar Kilometer von Oranienbaum entfernt.


Euer Wetterschaf

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