Sonntag, 17. Februar 2013

ESC - Der Escape aus Europa

Kommen wir mal zum ESC, der für Eurovision Song Contest steht, oder im Original "Grand Prix Eurovision de la Chanson" heißt. Heute sollte man ihn aber eher Easteurovision Song Contest nennen, da die meisten Teilnehmer aus den östlichen Staaten kommen, die vorwiegend früher zur Sowjetunion gehörten. (Teilnehmer von Baku 2012)

die Big Five, oder auch Geldgeber-Staaten genannt:
- Deutschland
- Frankreich
- Italien
- Spanien
- Vereinigtes Königreich

ehemalige Sowjetunion:
- Aserbaidschan
- Estland
- Georgien
- Moldawien
- Russland
- Ukraine
- Weißrussland
- Armenien
- Lettland
- Litauen

ehemaliges Jugoslawien:
- Bosnien und Herzegowina
- Kroatien
- Mazedonien
- Montenegro
- Slowenien
- Serbien

Skandinavien:
- Dänemark
- Finnland
- Island
- Norwegen
- Schweden

andere europäische Staaten:
- Belgien
- Niederlande
- Irland
- Portugal
- Österreich
- Albanien
- Schweiz
- Griechenland
- Zypern
- Malta
- Rumänien
- Bulgarien
- San Marino
- Slowakei
- Ungarn

Türkei, zu 3% in Europa
Israel

Israel? Ja, Israel ist laut Eurovision in Europa, auch wenn es im Nahen Osten, sprich in Asien liegt. In der Vergangenheit hat auch mal Marokko teilgenommen und die orientalischen Länder Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten und Libanon dürften theoretisch auch teilnehmen, wenn sie es wöllten. Das liegt an der Tatsache, dass die Europäische Rundfunkunion auch über das Mittelmeer hinaus geht und nicht an der europäischen Grenze halt macht.
Wie man an den letzten 10 - 20 Jahren feststellen konnte, gibt es immer Länder die zusammenhalten. Größtenteils sind es die slawischen Länder und da sind die sowjetischen Staaten nicht alleine, auch das Jugoslawien gehört dazu und noch einige der anderen Länder, wie Slowakei, Albanien und Bulgarien. Zurückzuführen ist das auf die leicht ähnlichen Sprachen, denn wer mag nicht gute Texte in Liedern. In Osteuropa hört man nicht so viel englische Musik, so wie bei uns üblich ist. In der Musik ist die deutsche Sprache schon fast ausgestorben, bis auf die Volksmusik, volkstümliche Musik und den Schlager, aber die wird auch in einigen Jahrzehnten mit dem Aussterben der jetzigen Rentner in den Untergrund versinken. Und bei weiterer Globalisierung wird das Deutsche im Sprachgebrauch auch unüblich.
Schaut man sich die Musik beim ESC an denkt man bei den slawischen Darbietungen: "Hey. Diese Musik haben meine Eltern in der Diskothek gehört." Synthie-Pop und die Nachfolge-Genre wie Dance, Trash und so sind in den 90er Jahren ausgestorben. Diese Konservenmusik war ab einen bestimmten Punkt nicht mehr verbesserbar und hat uns verlassen, weil es neuere bessere Musik auf dem Markt gab. Natürlich lässt sich jetzt wieder über "besser" streiten, denn es gibt genug Leute, so auch ich, die hören sich lieber Musik der 80er Jahre und älter an. In sowjetischen Ländern, die jahrelang den Trend aus Amerika nicht abbekamen, nutzen die Möglichkeiten und hören sich diese Musik an, vorwiegend mit heimischen Sprachen und dies färbt auch den Liederwettbewerb stark ein.
Entweder gewinnen Lieder, die sehr gut sind und ganz Europa in Wählstimmung versetzen, oder es sind üblicherweise die 80er Jahre Diskopop-Songs, wie die beiden Blondinen aus Aserbaidschan und andere, die auch immer gute Platzierungen hatten. Damit man als "westeuropäisches Land" eine Chance hat setzt man auch auf die Musik von gestern. So schickte Schweden letztes Jahr, die von epileptischen Anfällen klagende Loreen ins Rennen, mit einem Song, der uns Deutsche nach einem knappen Jahr immer noch im Radio belästigt. Und weil es die Schweden so gut können, versuchen wir es auch mal und schicken unsere 90er Jahre Disko-Cover-Queen Cascada ins Rennen und zeigen es den Osteuropäern, wie es bei uns früher zuging. Die ersten Plagiatsvorwürfe zu ihrem Song sind auch schon da - denn das ist mittlerweile deutscher Volkssport geworden - und vielleicht verliert sie ihren Sängertitel, mehr macht sie ja auch nicht außer ein wenig gut aussehen. Focus betitelt sie von allen Seiten als durchschnittlich. Ich kann da nicht mitreden, schließlich empfand ich Cascada in den letzten 20 Jahren nur als nervige Dudelei im Radio oder sonstigen Medien.
Es braucht mal wieder was Herrausragendes, so wie uns die Finnen die Band "Lordi" zeigten, die ganz Europa mitfiebern ließ. Aber auch der Herr Raab setzte immer wieder Akzente in der Szene mit insgesamt 6 Mitwirkungen, wo das Schlechteste auf Platz 10 landete und meiner Meinung an der falschen Auswahl von "Taken by a stranger" lag. Mich wundert aber immer noch, wie er mit dem Einschlaflied, das Roman Lob sang, den 8. Platz erreichen konnte. Wadde hadde dudde da? Na, einen guten Song. An guter Musik fehlt es nicht, der deutsche Vorentscheid hatte viele gute Bands dabei, aber es bestimmen halt andere Leute, wer mit nach Schweden darf. Schweden hat auch viele gute Bands hervorgebracht. ABBA, Roxette, Ace of Base, oder Mando Diao, die aber auch stark nachgelassen haben. Das römische Reich ging auch unter.

Naja, the winner takes it all. Und ich sag dann mal "Thank you for the Music".


Euer Wetterschaf

3 Kommentare

  1. Ganz ehrlich?

    Dieser Song Contest ist in der heutigen Zeit flüssiger als Wasser......

    überflüssig..... aus den genannten Gründen

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  2. komischerweise hocken wir aber jedes jahr wieder vor der glotze und schauen und hören zu. ich wunder mich immer wieder über mich selbst, aber irgendwie verpassen geht auch nicht.
    du hast dir mit deinem artikel wirklich mühe gemacht herr schaf. an deiner stelle würde ich den text unkopierbar machen, sonst klaut die ein 6-klässler den gesamten text und nimmt ihn als referat für deutsch ^^

    socke :)

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  3. ^^ da kann ich gar nichts mehr zu sagen

    :)

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