Samstag, 28. Dezember 2013

Retolas - Eine Legende geht

Ich erwähnte ja in meiner Weihnachtsansprache, dass ich jemanden verabschieden wollte. Nun schreibe ich diesen Text über meinen kleinen Helden, der mich über 8 Jahre lang begleitet hat. Der kleine Feerich - über die männliche Form der Fee wurde oft gestritten - namens Retolas Rethan, der Nachname basiert auf Morrowind, wo das Haus so hieß, dass man im Hause Hlaalu errichtet. Er verkörperte mich in der Welt des Internets und war auch irgendwie ein Teil von mir. Zumindest charakterlich - ja er war eine sehr rollenspiellastige Figur - ähnelte er mir am Stärksten von meinen anderen nicht ganz so wichtigen Figuren. Nachdem er eine Weile existierte, war er keine Verkörperung mehr von mir, sondern eine eigene Persönlichkeit, die von mir gesteuert wurde.
2005 begann es, als ich mein erstes Browsergame begann und mehr als einmal im Jahr im Internet war. Ich spielte Monstersgame, damals noch neu. Heute bestimmt total veraltet, weil man da nicht 10000 Mal pro Minute irgendwo hinklicken muss. Ich entschied mich damals für die Seite der Vampire, weil Werwölfe tot sind. Und er hieß Retolas. Eine Aneinanderreihung von Buchstaben, die man aussprechen kann - so entstehen meine Namen meistens, oder nach Gewürzen. Ich weiß nicht mehr, ob ich das Spiel zwei Jahre lang spielte, oder eine längere Pause machte, aber als ich meine Freundin kennenlernte, fing ich kurze Zeit später mein nächstes Browsergame an. Legend of the Green Dragon in der Version Mind of the White Dragon. Die beste Version find ich, und nicht nur vom Aussehen. Es war ein RPG-Spiel und ohne ein wenig Mühe mit Texten, verwehrten einem die Götter den Weg in das eigentliche Spiel. Leider ist der Server bankrott gegangen, mangels großzügiger Spenden.
Dort wurde auch eine Geschichte zu seinem Leben erschaffen, denn er war damals schon um die 200 Jahre alt, was bei Hochelfen noch recht jung war. Ja, eigentlich war er ein Hochelf und wurde von einem Vampir gebissen und erkrankte an Porphyrischer Hämophilie, im Volksmund einfach Vampirismus. Während seines Aufenthalts wollte er sich heilen lassen, was anfangs klappte, aber etwas später Nachwirkungen hatte, besonders auf seine Größe, die von 2,10m auf ungefähr die Hälfte gekürzt wurde. Aber dazu später mehr.
In Nightwood, so hieß die Stadt beim Weißen Drachen, hatte er ganze drei Frauen. Die erste war meine Freundin, die aber aufhörte zu spielen. Die nächste Ehe hielt bis zur Hochzeit und die dritte dauerte wieder länger, bis er zur Fee wurde. Ein mehrstündiges RP begleitete die Hochzeit und ich ließ mir damals den Text als Mail schicken und bereitete ihn auf. >>Wer sich Zeit nimmt, kann ihn hier lesen.<<
2008 begann ich mein erstes MMORPG zu spielen und spielte einen Feen-Magier, den Retolas. 4Story habe ich drei Jahre aktiv gespielt und die letzten zwei Jahre mehr oder weniger eines der letzten aktiven Mitglieder unserer Gemeinschaft. Die Gilde [Orden der schwarzen Rose] war einer der ältesten des Spiels und ich war irgendwann das älteste Mitglied, also auf die Mitgliedschaft bezogen. Das war jetzt Reto's Familie und sie erhob ihn irgendwann sogar in den Adelsstand. Den Titel Marquis trägt er mit vollem Stolz, noch, denn der Server mitsamt der Gilde wird demnächst gelöscht. Noch der 2. Gildenleiter, wird er es bald nicht mehr sein und da ein herumlungerndes Wesen ohne Familie und mit ehrenhafter Vergangenheit von mir nicht geduldet wird - eine neue Laufbahn gibt es auch nicht, da es nichts gibt, was ihm gefiele - wird er von mir gelöscht für die Akten, aber lebt seine letzten 500-600 Jahre in Ruhe und Frieden auf seinem Anwesen in Yesode. Was und wer ihm da begegnet, liegt nicht mehr in meiner Hand.

Diese Sonnenbrillen gab es nur für besondere Leute ☺

Seine geistigen Geschwister Kiro und Wetterschaf werden an ihn denken.


Guten Rutsch, euer Wetterschaf

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