Montag, 19. November 2012

Vor- und Nachteile des Beamens


Neulich fuhr ich auf der Autobahn durch tiefen dunklen Nebel, nichts habe ich mehr gesehen, bis schließlich lauter Lichter mir entgegen kamen. Mehr als zehn Geisterfahrer kamen mir entgegen, bis heute habe ich nur in den Nachrichten und dem Verkehrsfunk davon gehört. Als ich mich durch die zahlreichen Falschfahrer schlängelte, kam mir das Ganze etwas Spanisch vor. Schließlich kam die Meldung im Radio, aber da war nur die Rede von Einem und nicht einer ganzen Horde. Als sie sagten wo, war ich beruhigt, er war zwar auf meiner Höhe, aber nicht auf meiner Spur, sondern auf der Entgegengesetzten. Gemächlich fuhr ich weiter und hoffte, dass es langsam mal aufhörte, aber es war kein Ende in Sicht. Dann wollte ich auf der nächsten Auffahrt die Autobahn verlassen, weil es mir zu blöde wurde, die ganze Zeit auszuweichen, nur das klappte nicht ganz. Ein chinesischer Lastkraftwagen mit Säcken voll Reis krachte in meinen nagelneuen Audi R8 V10 plus und machte ihn zu einem Haufen Blech und Karbon. Ein Sack Reis aus dem LKW fiel um und traf mich tödlich.
Immer wieder passieren Unfälle mit tödlichem Hintergrund, der geschilderte Vorgang war gerade fiktiv, solltet ihr es nicht bemerkt haben. Sicherer wäre die Fortbewegung mittels Teleportation, oder wie es in der Science Fiction genannt wird "Beamen". Doch Teleportation hat ein Haufen Probleme, die erst mal beseitigt werden müssen. Aber zunächst die ganzen Vorteile. Man kann sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen und überall auf der Erde augenblicklich am Ziel ankommen und zu spät kommen die Leute nur noch, wenn sie vorher bummeln. Ein anderer Vorteil liegt darin, dass man unterwegs keine Unfälle mehr bauen kann, ob selbst verursacht oder von anderen Reisenden, man durchdringt sich lediglich, wie wenn man durch einen Geist geht. Beim Beamen wird der Körper komplett in Quanten verwandelt, sprich in Licht, und dann geht es ab durch Glasfaserkabel auf demselben Weg wie das Internet.
Nun gibt es aber einige Nachteile, die sogar stark überwiegen. Um einen massereichen Körper komplett in Quanten umzuwandeln wird eine enorme Energiemenge benötigt, aber wahrscheinlich will keiner ein Atomkraftwerk in seinem Garten stehen haben. Es kann auch passieren, dass beim Umwandeln ein Fehler auftaucht und man nicht mehr ganz funktionstüchtig wieder auftaucht. Oder möglich wäre ein Paketverlust, dass man dann glücklicherweise ohne Wurmfortsatz auftaucht, oder auch ohne Ohrläppchen, was sehr fatal wäre, da man keine Höhlen mehr reinbohren kann, die ich übrigens eklig und hässlich finde, nur mal so am Rande.
Ich erwähnte ja schon, dass man theoretisch sofort an einem anderen Punkt auf der Erde ist. Will man zum Mond reisen, dauert es ungefähr 1,5 Sekunden, auch das stellt kein Problem dar. Manch einer möchte gerne mal zu Proxima Centauri reisen, der circa 5 Lichtjahre entfernt liegt, da braucht man dann auch 5 Jahre, um dorthin zu reisen, aber wie hält man es so lange als Haufen Licht aus? Benötigt man Sauerstoff, Nahrung und Ähnliches? Und wie sieht es mit dem Geschäft aus? Altert man in der Zeit als Quant? Theoretisch sollte alles mit "Nein" beantwortbar sein, da der Körper keinerlei Stoffwechsel und andere Vorgänge macht beziehungsweise machen kann, da er keinen Körper mehr hat, auch keine Moleküle, geschweige denn einzelne Atome, nur Lichtquanten.
Ein Problem von Licht ist, es streut. So entsteht zum Beispiel die blaue Farbe am Himmel, oder man sieht etwas in Räumen, wo nur in der Nähe Licht ist, nicht im Raum selbst. Bestes Beispiel hier ist der recht helle Himmel über Großstädten. Wieder zur Teleportation. Über extrem weite Strecken, wie zu anderen Sternen über Billionen von Kilometern, passiert es schon mal ein wenig, dass ein Lichtstrahl etwas streut. Möglicherweise kommen dann noch 1% der gesendeten Quanten an und die Leute auf dem Stern erfreuen sich an einem Finger, oder ein Ohrläppchen, je nachdem was ankommt.
Ich nutze lieber das Auto, das ist zwar während der Fahrt gefährlicher, man muss aufpassen, aber man braucht keine Angst bezüglich (De-)materialisieren und Paketverluste haben. Und man muss keine Unmengen an Stromkosten den Stromkonzernen überweisen.

Euer Wetterschaf

2 Kommentare

  1. Hehe, das ist mal ein richtig abgefahrener Beitrag. Danke, ich habe sehr gelacht.

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  2. ich bin ja immer noch fürs beamen, trotz deiner beweisführung der unwirtschaftlichkeit oder des eventuellen verlustes von diversen unnützen körperteilen.
    beamen ja, aber NICHT zum vorwärtskommen auf der welt, sondern als geburtsunterstützung! ---beamt das kind direkt aus der mutter raus ohne schmerzen!! ....jähhh

    socke sylvia die 2 kinder zur welt gebracht hat, wobei das erste 4320 g und das andere 5180 g schwer war...

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