Mittwoch, 24. Juni 2015

Frühling, Sommer, Winter, Herbst

Eben habe ich es doch getan. Die letzten Tage habe ich mich gesträubt, denn wenn ich den Kalender richtig lese, haben wir Ende Juni, was so viel heißt, wie Sommer, denn die Woche war sogar schon die Sommersonnenwende, Anfang des Sommers und die Tage werden wieder kürzer, aber irgendwas ist zur Zeit mies. Wobei man "zur Zeit" am besten schon auf das ganze Jahr bezieht. Es fing ja schon in meinem geliebten Winter an. Wochenlang wartete ich auf den Schnee, weil der Winter davor schon so schneelos daherkam. Die einzigen Tage, wo man etwas weiß sehen durfte, waren kurz vor Silvester, aber nichts, das auf Dauer blieb. Schneemann ausgeschlossen.
Der Frühling kam früh dieses Jahr. Aprilwetter gab es schon im März, dafür glänzte der April mit einem stärkeren Wind kurz vor Ostern und den Rest mit fehlendem Niederschlag. Trockenheit für Wochen, nur vereinzelt mal ein paar Tropfen, die sich auf den Boden verirrten, und der Mai? Das Spiel ging einfach weiter. Sonnenschein gab es ausreichend, das Wetter war angenehm warm, nur meine pflanzlichen Artgenossen, die sich gerne im Garten tümmeln, waren wenig erfreut. Immer noch kein Regen. Selbst meine Tiere störte das so langsam. Den Fischen ging das Wasser aus, so sehr, dass die Wasserpflanzen(!) den Teich verlassen mussten, weil sie einfach kein Wasser mehr hatten.
Der Juni kommt und kam mit Sonnenschein und jeder Menge Unwetterwarnung. Überschwemmungen da und dort, nur hier, wo der braune Rasen hoffnungsvoll zu den etwas größeren Wolken zum Himmel aufsieht, gibt es kein Wasser. Die Wolken ziehen weiter, um sich dann doch lieber 20 km weiter östlich, in Wittenberg nochmal ordentlich zu leeren. Letzte Woche dann doch, es kam Regen im östlichen Anhalt runter und bescherte den Pflanzen Wasser, das sie bis zum nächsten Tag wieder komplett aufgesogen haben und den Teich hat es auch nicht gereicht. Der flache Bereich hat immer noch einen Pegelstand von -5 cm, also steht komplett trocken und die Pflanzen müssen weiter künstlich bewässert werden.
Nun wurde es in den letzten Tagen doch wieder etwas nasser, zumindest hier, wo ich mich aufhalte, in der nördlichen Hälfte der Provinz Sachsen, in der Ottostadt. Die braunen Parkanlagen freuen sich und ich mich über den Regen auch, nur eines lässt mich kalt. Ich rege mich ja in der Regel nicht über kühleres Wetter auf, denn Temperaturen unter 25°C finde ich vollkommen okay, aber da ich in der Erwartung auf Sommer, die Winterjacke zu Hause liegen habe und sonst nur einen dünnen Pullover bei mir habe, ist mir ein wenig frisch zumute. Froh darüber, dass das Thermometer noch zweistellige Zahlen ausgibt, die unter 12 liegen, sitze ich hier, so warm wie möglich gekleidet und habe die Heizung aufgedreht und warte auf einen kühlen Sommer.


Euer Wetterschaf

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