Freitag, 18. Januar 2013

Friedenskrieg

Es gibt so viele Sachen zu machen, um an einen Friedensnobelpreis ranzukommen. Vorwiegend sind es der Export von Waffen, denn für Frieden dürfen sie ja nicht mitten in der EU lagern, und auch ganz wichtig, das Einmarschieren in andere Länder. Diese werden dann Friedenskriege genannt, zumindest manchmal von mir, da es zwar Krieg ist, aber eigentlich keiner ist und öffentlich wird der Name Friedenseinsatz genutzt. Lang lebe der Frieden. Zumindest in der EU, abgesehen von den gewalttätigen Erscheinungen in Irland. Außerhalb Europas wird der Frieden erkämpft, mit Sturmtruppen, Bombenteppichen und Friedenspanzern.

Seit neustem befindet sich Deutschland in drei Kriegen, also Friedensmissionen, in Afghanistan, an der türkisch-syrischen Grenze und jetzt auch in Mali. In Afghanistan müssen sie böse islamische Terroristen töten, aber dürfen auch gute Leute ausbilden. Das meiste was uns erreicht, beinhaltet Anschläge auf unsere Stützpunkte, Anschläge von uns werden selten genannt, nur wenn ein großer Haufen böser Menschen darunter war. Erst letztens wurde von der ISAF eine Moschee zerbombt und viele gläubige Zivilisten mussten ihr Leben lassen. Und es war kein Bösewicht dabei. Fehler passieren, manchmal, aber auch nicht zu selten. Zwölf Jahre lang herrscht in dem Land Unruhe, seit dem die USA ihren einstigen Verbündeten den Rücken zugekehrt haben und dort einmarschierten.
Sehr lange dauerte es, bis sie den Herr bin Laden fanden und ihn entfernten. Und das Wort „entfernen“ trifft es sehr gut, schließlich kam nur eine Meldung, dass er ins Meer geworfen wurde. Bei Saddam Hussein konnte man live mit beobachten, wie ihm der Prozess gemacht wurde. Viele Fragen wirft das über Osama auf. Ich habe insgesamt vier Theorien dazu. 1. Es ist die Wahrheit. Er wurde getötet und dann ins Wasser geworfen. 2. Er ist schon länger tot und die Amerikaner wollten einen Erfolg verbuchen. 3. Er lebt noch und sie haben keine Lust mehr nach ihm zu suchen und wollten ein Erfolgserlebnis. Oder 4. Er hat nie existiert. Es war nur immer ein Schauspieler auf den Videos zu sehen, der von größeren Mächten engagiert wurde. Die Tatsache, dass er nie auf der Most-Wanted-Liste war, spricht für 4.
Der Sinn für den Einsatz von Abwehr-Raketen in der Türkei ist mir immer noch rätselhaft, auch vielen Politikern, die sich mit der Sache beschäftigt haben, wie man in diesem Blog sieht. Denn das einzige, was von Syrien zur Türkei fliegt, sind Granaten und Mörser aus NATO-Beständen und keine Raketen, die man abschießen könnte. Aber die Türken haben uns lieb gefragt und da sagen wir nicht nein. Wie auch bei den anderen Sachen. Wollten wir eigentlich nach Mali? Ist das Bauxit, was im umkämpften Gebiet lagert, so wichtig? Anscheinend ja, also müssen mal wieder die bösen Islamisten weg, anders als in Syrien, wo es die guten Islamisten sind, die in die Regierung wollen. Frei nach dem Motto, der Feind unseres Feindes ist unser Freund, auch wenn er unser Feind ist. Da die bösen in Mali sich auch noch in anderen Ländern aufhalten, wird demnächst Algerien auch noch dran glauben müssen, denn die hatten noch keinen arabischen Frühling, der wie auch in den andern Ländern nach wenigen Wochen die ganzen Jahreszeiten durchnahm und als Winter endete. Wird Zeit, dass es hier mal richtig schneit, nur kalt ist nicht das Wahre.

Euer Wetterschaf

2 Kommentare

  1. Mal wieder sehr gut geschrieben Schafi!

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  2. ... wenn es nicht sooo viele leute das leben gekostet hätte, könnten wir über die NATO-parodie/-tragikkomödie und ihre von den mainstreammedien hofierten witzfiguren nur lachen, für die zigtausende toten (moslems) ist es nicht so lustig, friedensnobelpreis hin oder her ...

    ein sehr wertvoller beitrag, liebes wetterschaf :-)

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