Sonntag, 21. Juni 2015

BlogBattle #21 - Babylon

Es waren einst Frauen, die im alten Babylon lebten und dessen Flüsse musikalisch untermalten. Eufrat und Tigris nannte man die beiden, die sich durch das alte Land des Mesopots schlängelten, an dessen grünen Ufern schließlich das Volk der Babylonen siedelte, ein Volk, welches nur aus Frauen bestand, ähnlich wie das Volk der Amazonen. Nur dass die Amazonen weit entfernt am Amazonas lebten und später einen Onlineversandhandel gründeten. Die Amazonen hatten es in der Namensgebung etwas einfacher als die Babylonen, denn sie hatten nur einen großen Fluss, dem sie sehr treu untergeben waren. Im Gegensatz lebten die Babylonen an zwei großen Flüssen und konnten sich einfach nicht entscheiden, ob sie sich Tigrissen oder Eufraten nennen sollten. So suchten sie vergebens nach einer Lösung für ihr Namensproblem und irgendwann schoss es wie ein Pilz aus dem Boden.
Etliche Jahre vergingen und Archimedes, ein größenwahnsinniger Architekt mit noch größerem Einfluss baute das größte Gebäude, dass die Welt je gesehen haben sollte. Er nannte diesen Turmbau nach seinem Lieblingsgetränk, Babelti - In der Keilschrift ist es nicht möglich zu erkennen, wie Dinge geschrieben werden, da jeder nur diese Keile sieht und nur die Aussprache darin erkennt. - Böse Zungen behaupten, sein Größenwahn führe auf dieses überzuckerte mit krebserregenden Stoffen angereicherte Teegetränk, das außerdem noch kalt getrunken wird. Hätten dass die Briten noch erfahren, so hätten sie Babylon, damals noch das Land des Mesopots, das wiederum auf die Größe der Teetassen zurückzuführen ist ("Meso Pot" heißt altkeilisch Mittelgroße Teetasse), angegriffen und versklavt und es anschließend in den Commonwealth of Nations gesteckt, wo es dann unter der Fuchtel von Queen Elizabeth II. gestanden hätte und es nur noch kleine Teetasse geben würde.
Archimedes nannte schließlich sein Gebäude den Turmbau zu Babel und genoss dadurch einen exzellenten Ruf auf der gesamten nördlichen Hemisphäre (die südliche gehört unwiderruflich den Amazonen und die Kämpfen mit Händen und Füßen, die rotlackierte Nägel haben, um das aus ihrer Sicht, kleine Gebiet, zu verteidigen). Oben auf der Spitze des Babelturms konnte man wunderbar diesen Babeltee trinken, auch wenn es nur einer tat, nämlich der Architekt, denn allen anderen war dieses Gesöff zuwider. Dabei genoss Archimedes die wunderbare Aussicht und konnte das halbe Weltgeschehen verfolgen. Mit großem Interesse verfolgte er die Irakkriege und den Kampf gegen ISIS im Nordwesten, aber auch den kalten Krieg und den Ukrainekonflikt. Zu gerne hätte er zugesehen, wie die Flugzeuge in das World Trade Center flogen, nur dass er genau in diesem Moment von einer unbekannten Person angerufen wurde (sein Telefon stand im Erdgeschoss) und dem Klingeln hinterhereilte. Seltsamerweise wurde sofort aufgelegt, als er "Hallo" sagte und er erkannte nur an der Vorwahl 001 aus welchem Land die Nummer stammte. Vermutlich ein Scherz zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Nun, da die Mesopoten in der ganzen Welt bekannt waren durch den Babelturm, nannten sie sich in die Babylonen um, und waren endlich froh, nicht mehr auf die Größe ihres heiligsten Stücks, der Teetasse, reduziert zu werden, sondern auf etwas noch Größeres, dem größten Gebäude der Welt, dem Turmbau zu Babel.
Babylon hatte noch lange eine Blütezeit und genoss die Scharen japanischer Touristen, die noch ein Foto mit dem Turm machen wollten. Erst mit dem tragischen Tod Archimedes' (ein spinnenartiger Halbgott - Mordred - fraß ihn einfach auf und starb wenig später selbst im Klinikum an einer Blutvergiftung, hervorgerufen durch übermäßigen Konsum Babeltees, dessen Zunahme er vehement bis zu seinem Tod bestritt) verlor Babylon an Glamour und Stil und wurde immer unbeliebter, so dass schließlich irgendwann keiner mehr dort leben wollte.
Heutzutage ist das einst grüne Babylon zu einer Wüste verkommen und im Erdgeschoss des großen Turms ist ein Bubble-Tea-Geschäft, mit mäßigem Erfolg, da nur wenige Kunden, meist Kurden kommen. Im benachbarten Khalifat sieht das ganze anders aus. Dort lebt der geschäftige Khalif Burj, auch ein Architekt, sehr guter Kunde beim Babel-Bubble-Tea und hat vor einen noch größeren Turm zu errichten, um von dort auch in das verhasste Reich der Amazonen blicken zu können.
Noch heute hören wir die bekannteste Sängerin Babylons Boney M., wie sie die beiden Flüsse besingt, in der Hoffnung, sie könne zurück in ihre Heimat.


Euer Wetterschaf

meine Mitstreiter:
Lord
Ichigo
Schakal
Lili
Lau
PAL
Ju
Chealse

3 Kommentare

  1. Der beste Beitrag heute, sauber - unser Schafn ist wieder zurück. Klasse. 1+, setzen.

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  2. Jaaa, ich wünschte ich hätte mal so viel Phantasie bei meinen Beiträgen! Und ganz nebenbei erfährt man auch noch wie der Bubble-Tea entstanden ist :-) Von mir gibt's auch eine 1+

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  3. Wie immer super schön geschrieben und mit viel Fantasie :) eine super 1

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