Samstag, 5. September 2015

Das erste Gefecht - Teil 1

Wie jeden Abend, oder auch schon morgens, wie man es halt nimmt, gehe ich gegen 1 Uhr zu Bett und lese noch ein wenig in meinem Buch. Zur Zeit ist es "The Stand" von Stephen King, wo es um eine Epidemie geht, die die ganze Menschheit auszurotten droht. Eine Stunde später lege ich das Buch zur Seite und versuche zu schlafen, aber wie so oft klappt es nicht und dieses Mal weiß ich nicht warum. Normalerweise drehen sich Tausende Gedanken in meinem Hirn und wetteifern um meine Aufmerksamkeit, doch heute ist Stille, Leere, in meinem Kopf und dennoch wollen die Augen einfach nicht zufallen. Ich weiß nicht wann, aber nach jeder schlaflosen Zeit überkommt einem die Müdigkeit und schließlich schlafe ich ein und erhole mich vom Tag.
Ich erwache, doch lieg ich nicht mehr im Bett, sondern steh in Reih und Glied mit anderen Menschen in einer riesigen Halle, und um uns laufen seltsame Gestalten, die überhaupt nicht menschlich aussehen Patrouille. Die meisten meiner Mitmenschen scheinen auch gerade erwacht zu sein, denn sie blicken genau so schockiert, ängstlich und noch mit müden Augen durch die Gegend. Einer von uns läuft los, anscheinend hat er die Sache schneller begriffen als wir anderen, aber weit kommt er nicht. Der Länge nach fliegt er auf die Fresse und bleibt regungslos liegen. Tot. Währenddessen sind ein paar weitere von uns losgelaufen, um aus dieser Situation zu fliehen, aber wie der Erste, brechen sie auch alle leblos zusammen. Wie auf die Frage in meinen Gedanken, was mit den Leichen geschieht, rennen wenige Augenblicke später, kleinere Wesen zu ihnen und scheinen sie zu verschlingen und das, ohne sie zu fressen, oder zu kauen. Mentales Verspeisen? Guten Appetit. Kein Geräusch und kein Krümel, beziehungsweise Tropfen übrig, denn Menschen sind normalerweise nicht trocken.

Ich weiß nicht, wie lange wir alle wieder geschlafen haben, aber nachdem wir wieder aufwachten, waren wir nicht mehr in der großen Halle, aber auch nicht zu Hause, in den eigenen Betten. Ich stand mit einer kleinen Gruppe Menschen in einem Steinbruch, neben uns Spitzhacken. Unsere Aufgabe war sofort klar: wir mussten irgendetwas aus der Erde holen. Nur einer dieser Wesen schien hier zu sein, um ein Auge, oder was auch immer das sein mochte, auf uns zu werfen. Er blickte uns an und ohne dass er ein Wort, oder Grunzen, oder was weiß ich verlor, war uns die Aufgabe bis ins kleinste Detail klar. Irgendein seltenes blaues Erz lag hier im Stein verborgen, welches diese Aliens benötigten. Und es gab Arbeitszeitregelungen: So durften wir zum Sonnenuntergang in unsere eigenen Häuser zurück, aber mussten zum Sonnenaufgang wieder in den Steinbrüchen sein.
Nicht viele muckten auf, aber die es taten, und morgens einfach zu Hause blieben, wurden kurz und schmerzlos exekutiert. Manche wollten dieser Sklaverei entfliehen, aber die meisten nutzen es als den schnellsten und kürzesten Ausweg aus dieser Misére. Es überraschte mich, dass es so wenige waren, die den Freitod wählten.

Ich zähle mich zu den Menschen, die einen Weg aus der Sklaverei suchen, ohne mit dem Leben bezahlen zu müssen, aber erst müssen wir herausfinden, wie diese Aliens agieren und reagieren. Eines fanden wir bereits heraus: Den meisten Menschen macht es nichts aus, unter diesen Bedingungen zu arbeiten, mich mit inbegriffen, aber so ist diese Situation wenigstens nicht ganz so elendig, bis wir einen Weg heraus finden.


Fortsetzung folgt...


Diese Geschichte basiert auf einen Traum, den ich heute Nacht hatte, aber wurde überarbeitet, da nachdem Aufstehen, die meisten Details wieder in das Reich des Vergessens verschwanden.

Euer Wetterschaf

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