Samstag, 20. Juli 2013

Das erste Wochenende des Julis - Ferropolis für Helfer

Wie schon letztens erwähnt, hatten wir an diesem Samstag noch etwas vor und in Dessau hatten wir so gut wie alles gesehen, was es zu sehen gab. An diesem Samstag lud der Radiosender MDR Jump zum kostenlosen Konzert nach Ferropolis ein und da Ferropolis, fast neben meiner Haustür liegt, wurde das Fahrrad genommen und hingeradelt. Die Uhr tickte in der Nähe der 19 herum und das Konzert mit mehreren bekannten Bands ging 18 Uhr los. Ein Blick in das Programm verriet, dass dort Staubkind, Hot Banditoz, Marquess, Stanfour, Le Kid und die Atzen vor Ort sein werden.
Zehn Kilometer sind es, ums genau zu sagen, bis zum Festgelände von Ferropolis, wobei die letzten 3 km, einfach nur der weg bis auf die Halbinsel ist. Dort war es dann voll. Lauter junge Leute, die alle auch hinwollten, vorwiegend gingen sie in Schlängellinien, zum Ärgernis der Radfahrer und gröhlten auch. Irgendwann kamen wir auch an und kamen ohne Probleme rein. Wir hatten perfekt auf die Minute die ersten beiden Bands übersprungen und kamen zur Aufbauphase von Marquess, die ihre spanischen Klänge erklingen lassen wollten.
Warum überhaupt ein kostenloses Konzert und sogar teils mit recht guten Künstlern? Der Grund dafür lag ganz einfach auf der Hand. Es war ein Konzert für alle freiwilligen Helfer des Hochwassers und war an diesem Tag auch an vier weiteren Standorten in Mitteldeutschland, aber mit anderen Künstlern.
Wir suchten uns ein Ort an der Tribüne zum Sitzen, noch war genügend Platz, auch später noch, denn so voll, wie ich das Gelände kenne, war es zu keiner Zeit. Marquess spielte seine bekanntesten Lieder, es herrschte gute Laune und alle waren froh. Weiter ging es dann mit Stanfour. An für sich eine gute Live-Band, aber das Publikum war nicht gut, denn die wollten nur das Gegröhle von den Atzen hören und nicht feine handgemachte Musik, die aber auf Dauer auch sehr eintönig und nicht stimmungsfördernd war. Unter ihren Liedern waren auch einige Covers, unter anderem "No woman, no cry". Nach Stanfour erreichte Le Kid aus Schweden die Bühne und für viele war die Musik noch etwas zu neu, da sie erst wenige Wochen bei uns in den Charts zu finden ist. Als Tipp: "We are young" heißt ihre Single und die spielten sie auch. Ihre Klamotten und der Auftritt waren sehr interessant. Wie aus den 80er Jahren entlaufen, sogar einer mit Umhängekeyboard standen sie da oben, die Mädels auf meterhohen Hackenschuhen und sangen ihre schrillen Lieder, die alle gleich klingen. Abwechselung brachte das Lieblingslied der Frontsängerin, welches auch mein Lieblingslied dieser Band ist, nämlich "Mr. Brightside" von den Killers.
Mittlerweile war es dunkel und die Stahlkolosse links und rechts vom Festgelände wurden in den verschiedensten Farben angestrahlt und das Konzert ging dem Höhepunkt oder dem intellektuellen Tiefpunkt entgegen. 

Quelle: Wochenspiegel
Die Atzen kamen und nach drei Liedern sind wir gegangen, denn jedes Stück von ihnen unterschied sich nur im Refrain und stank voller Selbstlob, aber jedem ist es selbst überlassen, was er gut findet und was nicht. Auf der Heimfahrt war es dann natürlich kühl und ich Depp hatte nur kurze Hose, Hemd und Sandalen an, war etwas frisch, wenn man mit über 30 km/h durch den Wald fährt, denn man will ja nicht von Wildschweinen aufgefressen werden. Allerdings sprang nur ein Reh über den Radweg. Das Wochenende danach schaffte ich es nochmal nur mit kurzen Sachen wegzugehen, um in der tiefsten Finsternis bei Kälte zurückzuradeln. Ich Depp. ☺

Euer Wetterschaf

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