Montag, 15. Oktober 2012

Stau!!

Man steht morgens, und zu allem Übel noch montags, zu spät auf  und schmeißt sich noch schnell in seine Arbeitssachen, um dann noch mit zugekniffenden Augen den Autoschlüssel zu finden. Nicht lange, dann befindet er sich schon in der Hand, denn er liegt genau da, wo er Freitag Nachmittag abgelegt wurde. Der nächste Schreck kommt mit der Eiseskälte, wenn man die Haustür hinter sich gelassen hat. Kurzerhand ist der Eiskratzer beschafft und es wird mühsam begonnen, das Auto vom Eis zu befreien. Wieder fünf Minuten verplant. Da wird sich der Chef aber freuen. Also los geht es zur Arbeit.
Jetzt ist auch schon die Zeit gekommen, wo sich die Sonne erst blicken lässt, wenn man auf der Arbeit angekommen ist, und erst ab der Hälfte der Strecke die Dämmerung einsetzt. Unangenehm, wenn man im Stockfinsteren im Auto sitzt und die Innentemperatur gefühlt kälter als draußen ist. Wie sehr wäre man wieder im eigenen Bett, das noch genug Restwärme enthält, um sich wieder schön einzukuscheln. Doch der Gedanke ist und bleibt eine Hoffnung, wie so jeden Morgen.
Unterwegs zahlreichen Autos entgegenkommen, die wegen Müdigkeit einfach nur wie Sau blenden und die Augen tränen lassen, so dass das Sehen mit jedem Fahrzeug schwerer wird. Fünf Minuten vor der Stadt, in der die Arbeit vollrichtet wird, passiert das nächste Unerwartete. Der Transporter vor einem wird immer langsamer, bis er schließlich steht. Mangels Platz auf der Gegenspur ist auch ein Blick dran vorbei nicht möglich, also wird mit angehalten. Nach kurzer Zeit wird wieder losgerollt und man sieht das vor dem Transporter noch viele weitere Fahrzeuge in die selbe Richtung wollen. Stau... Na super!
Nach einer Viertel Stunde ist man dann auch endlich im Betrieb angekommen, und man stellt mit Überraschung fest, dass das Auto vom Chef noch gar nicht da ist. Ob er wohl krank ist? Vielleicht hat er auch ein Ersatzauto, da sein panzerartiger kinderumfahrender BMW X6, oder gar X7 oder 9, in der Werkstatt ist? Aber auch sonst ist der Parkplatz recht leer. Hab ich was verpasst? So viele wollten doch gar nicht Urlaub machen. Mit der Zeit trudelten immer mehr ein. Eine Stunde später kam auch der Chef mit seinem spritfressenden Schlachtschiff und fuhr die armen kleinen Grashalme nieder, da sein Auto ja ein sportlicher Geländewagen ist und nur bedingt für Parkplatzauffahrten geschaffen ist.
Wie unerwartet, war die Ausrede des Bosses, wie auch der anderen: Stau. Eigentlich kein Wunder, wenn man sich die gesamte Verkehrslage in näherer Umgebung anguckt. Hat ein Ort fünf Zugangsstraßen werden erstmal in diesem Herbst drei davon mit Baustellen versehen, damit ja die Möglichkeiten für Autofahrer stark eingeschränkt werden. Da es dann aus einer Richtung nur noch eine Straße gibt, quetschen sich morgens dort alle Berufstätigen, Schüler und was sonst so noch auf deutschen Straßen kreucht und fleucht, durch. Warum die Obrigkeiten die Genehmigungen alle im Herbst durchsetzen ist mir fraglich, schließlich ist im Frühling und Sommer auch Zeit, und dort besteht die Gefahr nicht, dass der Boden einfriert und die Bauarbeiten um mehrere Wochen verschoben werden müssen.
Ein möglicher Grund wäre, dass die Städte das Geld anlegen, Zinsen abstauben und erst am Ende, wenn sie es ausgeben müssen, auch ausgeben. Das liegt halt an unserem profitorientiertem System. Warum das so ist, kann ich wie immer nicht sagen. Vielleicht findet ihr in meinem allwissenden Beitrag dieses Mal eine Antwort. Viel Glück wünsche ich euch dabei.

Euer Wetterschaf

PS: Zusatz hier

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