Dienstag, 6. November 2012

Malz macht müde Muttis munter

Kennt ihr das, wenn man morgens Leute anschreibt, um mit ihnen zu quatschen und diese dann kurz vorm Mittag plötzlich antworten. Meistens erscheinen dann Phrasen wie "oh, ich hab irgendwie noch gepennt." und andere seltsame Ausreden. Häufig sind die Personen im gleichen Zustand, wie man Selbst und kommen mit geschlossenen Augen zur Arbeit und setzen sich ans Internet, sofern eines zur Verfügung steht. Erreichbar zu sein, hat anscheinend nichts mit ansprechbar zu tun. Weit gefehlt, aber wenn man nach Stunden noch mitgekriegt wird, ist das wenigstens ein Trost. Aber wer möchte zu solchen Zeiten nicht doch lieber im Bett liegen und bis mindestens zehn Uhr die Augenlider von innen angucken. Dafür ist keine Zeit, die Wirtschaft muss weiter angekurbelt werden, schließlich ist sie auf Wachstum aus. Stellt euch vor, die Wirtschaft wäre eine Tomate und die Welt wäre das Gewächshaus. Die Tomate soll immer weiter wachsen, aber sie hat schon den ganzen Raum im Gewächshaus eingenommen, da sie gar nicht mehr nach oben wachsen kann. Irgendwann kommt es soweit und das Gewächshaus berstet unter dem Druck der Pflanze, die Myriaden von gleichmäßig roten Tomaten trägt.
Schon mal aufgefallen, dass die Tomaten zu Hause im Garten oft irgendwo eine Stelle Grünes haben und nicht gleichmäßig rot sind? Das liegt an der Züchtung dieser. Das Problem dabei ist, dass das Enzym, welches für den süßen Geschmack der Frucht verantwortlich ist, in diesen Varianten nicht mehr vorhanden ist. Den Menschen, die das ganze Jahr über ihre Erdbeeren und Papayas haben wollen ist das schnurz piep egal, hauptsache ihre Tomaten liegen im Supermarkt oder im Bioladen. Bio trau ich nicht mal. Die Erzeuger holen sich zwar ihr Siegel, in dem sie die Vorschriften erfüllen, finden aber immer weitere Gesetzeslücken, die sie umgehen. So wurde zum Beispiel schon rausgefunden, dass Freilandhühner teilweise unter schlechteren Bedingungen leben, wobei Leben kann man das nicht nennen, als ihre Konkurrenz in der Bodenhaltung. Und Biokäse wird dann nicht im technisch sauber gehaltenen Lager gereift, sondern versüfft in verschmutzten Kellern, wo zusätzlich noch Ratten und Kakerlaken rumschwirren? Das einzige Biogemüse, das ich zu mir nehme, sind die Zitronen und Tomaten aus dem eigenen Garten, da die guten Waren vom hiesigen Bauern mein Budget übersteigen.
Obst und Gemüse. Omüse oder Gobst? Diese Frage beschäftigt mich schon sehr lange. Mittlerweile teile ich diese Begriffe in Dritteln ein. Die Tomate gehört nach dieser Einteilung zu zwei Dritteln zum Obst. Richtiges Obst sind Äpfel, Pflaumen und Zitronen. Richtiges Gemüse sind Kartoffeln und Karotten, obwohl man sich bei Letzterem auch streiten kann. Die Mohrrübe kann man nämlich roh essen, zumindest machen das viele. Somit haben wir Punkt 1, die Essbarkeit in rohem oder garem Zustand. Kürbisse sind zu einem Drittel aus Obst, da sie aus Blüten entstehen und somit Früchte sind. Mehrjähriges Gemüse gibt es nicht ganz so häufig. Rhabarber wäre eins von denen. Sogar ein Leckeres. Reine Gemüse muss man kochen, sind einjährig und entstehen nicht aus Blüten!
Auch nicht aus Eisblüten, die im Winter gerne auf Glasscheiben wachsen. Es ist die einzige Pflanze, die nur unter Frost leben kann, aber sie stirbt bei Temperaturen größer als 0°C auch nicht aus. So gesehen eine Wunderblume, aber man kann sie nicht als Nahrungsersatz nutzen, da sie wenn, nur das Durstgefühl etwas lindern kann. Sie scheint ziemlich viele Gemeinsamkeiten mit Schnee zu haben, vielleicht gibt es da auch einen Zusammenhang. Zumindest stehen sich just in diesem Moment ein Haufen US-Amerikaner die Beine in den Bauch, bis sie ein paar Stunden nach Mitternacht (MEZ) endlich mit ihrem Wahn fertig sind. Mir als Deutscher würde es zum Ende einfach ausreichen, wer gewonnen hat und nicht Monate lang mitverfolgen muss, wer wen verbal gehauen hat. Der Wahlkampf scheint ja mittlerweile mehr Fans zu haben, als die Bundesligaspiele im Fußball. Solange es keine Pflicht wird "Mitten im Leben" zu gucken, ist noch nicht Hopfen und Malz, also das Bier verloren.

Euer Wetterschaf

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